Kapitel 4
Das Hauptprinzip der F-Minor-Methode ist eine kurzzeitige Auflösung des Raum-Zeit Kontinuums durch das Einwirken eines mit schlecht gestimmtem Instrument eingespielten F minor Akkords auf ein kurzlebiges Element des Universums (z.B. einen Funken). Dies ermöglicht den Wechsel des bewussten Geistes des Tonerzeugers in ein Paralleluniversum des Möglichen. Alles was im reellen Hier-und-Jetzt nicht passiert weil eben etwas anderes happened, landet bei vollkommener Außerachtlassung irgendwelcher Gesetze in einer Art universellen Mülleimer. Dort vereinigen sich die fragmentarischen Ereignisstränge wie Essensreste und anderer Müll unterschiedlicher Komplettheit und Größe im Abfalleimer zu einem Gebilde, dass uns, sollten wir einmal in seine Wirren gelangen, wie ein Traum vorkommen würde, da die Abfolge der Ereignisse nicht unseren Vorstellungen von Kausalität und Effekt entspricht. Ist ja mehr oder weniger ´n alter Hut, den schon mehrere Science-Fictioner und Philosophen über ihren mehr oder weniger reinpassenden Schädel gestülpt haben. Die F-Minor Methode entspringt auch einem wenig bekannten Science-Fiction-Roman, den Marcello mal unter einer Modellnachbildung der Kaaba in einem U-Boot aus dem 2. Weltkrieg gefunden hatte. Der Roman war mit ”Nachbarn der Weltraumclownjäger” betitelt und handelte hauptsächlich von der orthodoxen Weltanschauung eines schizophrenen Hobbygärtners und seinem liebsten Bäumchen, die in einer kleinen fliegenden Untertasse fabelähnliche Episoden auf diversen Planeten erleben. Warum auch immer ließ Marcello seinen Freund Garv, der Physik studiert, die Praxistauglichkeit der im Roman beschriebenen F-Minor-Methode überprüfen, und die Scheiße schien auch noch wirklich machbar. Na ja und so führte eins zum anderen, man kam zufällig an milliardenteures Gerät aus der Weltraumforschung und erhielt von den Vereinten Nationen eine Genehmigung das Raum-Zeit -Kontinuum zu stören, wenn dabei kein Lärm über 20 db entstehe.
Nun was jetzt wirklich in dieser Nacht geschah, ob Marcellos Geist in eine parallele Dimension entflohen ist oder ob Marcello einfach schlichtweg in eine Psychose gerutscht ist, die Faszination seiner Geschichte bleibt unangefochten. Schönheit und Leidenschaft geben sich die Hand und erfreuen völlig zeitlos unsere Sinne. Na wenn das mal nich was is?!
Marcello war selbst keine Person im Augenblick, sondern ein reines Logikwölkchen und sehr beschäftigt damit, eine feste Form anzunehmen.
Gönnen wir ihm die Zeit und beschäftigen uns mit der Vorgeschichte seines bald besten Freundes, bald schlimmsten Feindes in der Beta-Welt.
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